Rotes Kreuz in DeisenhofenRotes Kreuz in Deisenhofen

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Die Geschichte des Deisenhofener Roten Kreuzes von 1957 bis heute

Mindestens so wichtig wie Gegenwart und Zukunft ist die Vergangenheit. Nur wer weiß, wo er herkommt, kann seine tägliche Arbeit sinnvoll gestalten und sich Ziele setzen.
Tradition hat auch im Roten Kreuz einen gewissen Stellenwert. Erfahren Sie auch, wie unser Gründer Henry Dunant die Schlacht von Solferino erlebte und daraufhin die Rotkreuzbewegung ins Leben rief (Geschichte des Roten Kreuzes).

Wie in Deisenhofen alles begann...

Am 8.4.1957 entstand im Anschluss an einen von Herrn B. Wenglein , dem Rot-Kreuz-Beauftragen des Landesverbandes gehaltenen Erste-Hilfe-Kurses der damals bezeichnete "Lehrtrupp Deisenhofen". Dieser Lehrtrupp stand der BRK-Schule Deisenhofen bei verschiedenen Lehrgängen zur Verfügung, wie z.B. Verletztendarsteller bei Führerlehrgängen, im Technischen Dienst, Fernmelde- und ABC-Lehrgängen. Aus diesem Grunde wurde die Angehörigen des Lehrtrupps auf diesen Fachgebieten ausgebildet, ebenso in der realistischen Unfalldarstellung. Durch die zahlenmäßige Entwicklung entstanden der Zug (Männer) und die Bereitschaft (Frauen) Deisenhofen im Kreisverband München.

Anfangsjahre in der Rotkreuz-Schule

In der Rot-Kreuz-Schule, wie die Landesschule des BRK in der Linienstrasse 53 allgemein genannt wurde, trafen sich die Mitglieder seither regelmäßig alle 2 Wochen zu ihren Ausbildungsabenden, bei denen auch die Sanitätsdienste in den Theatern und bei den Großveranstaltungen - Fußballplatz - verteilt wurden. Herr Dr. E. Schmitt unterstützte unsere Arbeit durch gelegentliche Vorträge. Speziell ausgebildete Mitglieder unserer Gruppe hielten alljährlich Erste-Hilfe-Kurse in der Rot-Kreuz-Schule, in Firmen und öffentlichen Schulen ab. Aus diesen Kursen konnten viele neue Mitglieder gewonnen werden, so dass sich die Bereitschaft und der Zug Deisenhofen rasch vergrößerten.

Pionierzeiten des Rettungsdienstes

Ab 1964 war in Deisenhofen ein Krankenwagen stationiert, der Tag und Nacht ehrenamtlich als Bedarfswache besetzt war. Der jeweilige Fahrer stellte ihn vor seiner Arbeitsstelle bzw. Wohnung ab und musste zu einem Einsatz den Beifahrer ebenfalls an der Arbeitsstelle oder zu Hause abholen. Nicht selten verging einige Zeit, bis der Rettungswagen endlich zum Patienten unterwegs war. Mit Zunahme der Bevölkerung im Hachinger Tal stieg auch die Zahl der Einsätze und beanspruchte die ehrenamtlichen Sanitäter immer mehr.

1967 zog die Hauptwache in München das Fahrzeug nach München und besetzte es mit hauptamtlichen Personal. Somit erfolgte die rettungsdienstliche Versorgung des Hachinger Tales von München, später von Unterhaching aus. Während der Olympischen Spiele besetzten wir zwei Wochen lang einen zusätzlichen Rettungswagen. Nach einigen kritischen Jahren traten in den siebziger Jahren wieder viele junge Leute unserer Gemeinschaft bei. Nach anfänglichen Diensten in der Wache Sauerlach, ab dem 01.04.1977, konnte mit der Einweihung der Rettungswache in Grünwald ein neuer Abschnitt der aktiven Beteiligung im Rettungsdienst "Hachinger Tal" beschritten werden. Durch die Begeisterung und den Einsatzwillen neuer jugendlicher Mitglieder konnten schon nach kurzer Zeit die ehrenamtlichen Schichten in Grünwald besetzt werden.

1977: Gründung des Deisenhofener Jugenrotkreuzes

1977 wurde das Jugendrotkreuz Deisenhofen gegründet. Seither wird in den wöchentlichen Gruppenstunden Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung geboten. Im selben Jahr waren wir zu Gast bei der Einweihung des neuen Gerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr Taufkirchen.

Waschhaus wird neues Zuhause

1977 zog auch die Landesschule des BRK nach Jettingen, die Rot-Kreuz-Schule wurde verpachtet. Doch das Waschhaus, noch aus Kriegszeiten das ehemalige Materiallager des Landesverbandes, wurde aufgeräumt und uns als neues Rotkreuzhaus zur Verfügung gestellt.

Durch Umbauarbeiten - es waren u. a. eine in Beton verankerte Wäscheschleuder, ein betonierter Waschbottich, zwei Wände und zwei Boiler zu entfernen - wurde das Haus zu einem gemütlichen und zweckmäßigen Mittelpunkt unserer Ausbildungsarbeit eingerichtet und im Sommer 1980 konnte es dann endlich eingeweiht werden.

1982: 25jähriges Jubiläum

Mit Festlichkeiten und Vorführungen des BRK Deisenhofen wurde 1982 unser 25-jähriges Jubiläum gefeiert. Zu unserer Freude nahm die Bevölkerung sehr regen Anteil.

1985: Tod von Agnes Frimmer

1985 mußte die Rotkreuzfamilie in Deisenhofen einen schweren Verlust hinnehmen. Unerwartet verstarb unsere langjährige Bereitschaftsführerin und Gründerin des Altenclubs, Frau Agnes Frimmer.

Aufgaben im Katastrophenschutz

Am Katastrophenschutz beteiligten wir uns seit 1976 mit der Betreuungsstelle des Landkreises München, um notfalls für bis zu 1000 Personen eine provisorische Unterkunft bereitzustellen. Jährlich fand aus diesem Grund eine Übung unter der Teilnahme sämtlicher Mitglieder statt. Die Deisenhofener Helfer kamen unter anderem bei den Störfällen bei Peroxid-Chemie sowie beim Attentat auf dem Münchner Oktoberfest zum Einsatz.

Die 90er Jahre brachten eine Neuorientierung mit sich. Der Rettungsdienst verlor zunehmend an Bedeutung für die Ehrenamtlichen, da die Anforderungen stetig zunahmen und mit Einführung des Rettungsassistentengesetzes immer weniger Schichten besetzt werden konnten. Es kam daher zu einer Verlagerung der Tätigkeitsschwerpunkte in den Sanitätsdienst- und den Verpflegungsbereich.

1990: Kolonne und Frauenbereitschaft werden zur Bereitschaft Deisenhofen

1990 erfolgte die Zusammenlegung der Kolonne (Männer) und Bereitschaft (Frauen) zur neuen Bereitschaft Deisenhofen, in der nun endlich Männer und Frauen gemeinsam organisiert waren. Zur selben Zeit wurde ein Mehrzweckfahrzeug beschafft, um die vielfältigen Aufgaben noch besser bewältigen zu können und nicht stets auf Fahrzeuge des Kreisverbandes angewiesen zu sein.

Renovierung des Rotkreuzhauses

1993/1994 wurde wieder einmal das Rotkreuzhaus unter hoher Eigenleistung renoviert. Dabei wurde der Boden ausgetauscht, eine gebrauchte Küche eingebaut und ein Raum ganz der Jugendarbeit gewidmet, die zu diesem Zeitpunkt auf ihrem Höhepunkt war.

Frischer Wind und neue Leitung

1995/1996 traten einige Jugendliche aus dem Jugendrotkreuz der Bereitschaft Deisenhofen bei und sorgten für "frischen Wind" und neue Schwerpunkte. Thomas Frimmer übernahm zunächst kommissarisch, ab 1997 gewählt die Leitung der Bereitschaft Deisenhofen.

Schnelleinsatzgruppe

1997 erfolgte die Aufnahme in die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Ost. Seither sind vier ehrenamtliche Helfer rund um die Uhr in Alarmbereitschaft, um bei größeren Schadenslagen eingesetzt zu werden. "Höhepunkte" der SEG-Tätigkeit waren das Pfingsthochwasser 1999 in München und das Hochwasser 2002 in Dresden.

Neue Räume im alten Rotkreuzhaus und Einsatz beim Elbhochwasser in Dresden

2001 fiel die Entscheidung, dass Bereitschaft und Jugendrotkreuz fortan das gesamte Gebäude Am Alten Weg für ihre Belange nutzen können. Daraufhin wurde ein erheblicher Renovierungs- und Modernisierungsaufwand notwendig, der Ende 2002 abgeschlossen werden konnte.

2002 ist das Jahr der Jahrhundertflut. Im August sind auch Deisenhofener Helfer mit dabei, als 1600 ehrenamtliche Einsatzkräfte des Bayerischen Roten Kreuzes in den neuen Bundesländern eingesetzt werden. In Dresden waren die Deisenhofener an der Evakuierung diverser Kliniken und Altenheime beteiligt.

2003: Bundesverdienstkreuz für Siegfried Jakob, neues Fahrzeug

2003 konnten wir nach einigem hin und her unser neues Mehrzweckfahrzeug auf Basis eines Mercedes "Sprinter" in Dienst stellen. Am 5.7.2003 wurde es ökumenisch gesegnet und somit offziell seiner Bestimmung übergeben.
Im Oktober 2003 gab es erneut Grund zur Freude: unserem Gründungsmitglied Siegfried Jakob wurde für seine ehrenamtlichen Leistungen beim Bayerischen Roten Kreuz Deisenhofen von Sozialministerin Christa Stewens das Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland am Bande verliehen.

Planungen für ein neues Rotkreuzhaus

2004 wird uns sicher als Meilenstein im Gedächtnis bleiben: nach Jahren der Gerüchte und Planungen entschloss sich der Kreisverband München zum Verkauf des Rotkreuzgeländes Deisenhofen an die Gemeinde Oberhaching. Somit begannen die Planungen für ein neues Rotkreuzhaus als Unterkunft für Bereitschaft und Jugendrotkreuz Deisenhofen. Diese Entscheidung bedeutet ein lachendes und ein weinendes Auge: weinend, weil wir neben unserer Großküche auch unsere Gründungsstätte und die ehemalige Landesschule als Wurzel unserer Arbeit verlieren und ein Haus mit "Macken und Charme" aufgeben müssen, lachend, weil wir uns auf eine neue Bausubstanz und moderne Rahmenbedingungen freuen können.
Weiteres Highlight 2004: die Einweihung des neuen Servicezentrums auf der Theresienwiese, das den bisherigen Behördenhof und damit auch die altgediente Container-Sanitätsstation des Roten Kreuzes ablöst.

2005 ist schließlich Baubeginn für das neue Rotkreuzhaus an der Kybergstraße 24. Im Mai erfolgt der erste Spatenstich, im August kann bereits Richtfest gefeiert werden.
Ebenfalls eröffnet wird die Allianz-Arena in Fröttmaning. Das Bayerische Rote Kreuz erhält den Zuschlag als Dienstleister für den Sanitätsdienst vor Ort und so versehen nun auch die Deisenhofener regelmäßig Dienst auf einer der sieben Sanitätsstationen.

2006 nutzen die Deisenhofener Rotkreuzler den Jahreswechsel zum Umzug in das neue Rotkreuzhaus in der Kybergstraße.
Im Mai, pünktlich zum Weltrotkreuztag, wird es feierlich eröffnet.
Ein besonderes Ereignis ist im April auch die Übernahme eines Betreuungs-LKWs, auf den die Aktiven beinahe 10 Jahre warten mußten. Für die Aufgaben im Katastrophenschutz steht nun für den Feldkochherd endlich auch ein Zugfahrzeug zur Verfügung.

2006: Dienst bei der Fußball-WM

Eine besondere Herausforderung stellt die Fußball-WM 2006 dar. Neben dem Sanitätsdienst in der Arena betreut das Deisenhofener Rote Kreuz die Mannschaft Paraguays bei ihrer Vorbereitung in der Sportschule Oberhaching. Zudem steht die Schnelleinsatzgruppe bei jedem Spiel zum sofortigen Einsatz in der Boschetsriederstraße bereit.

2007: 50 Jahre Rotes Kreuz in Deisenhofen

2007 wird nicht nur die historische Wetterfahne auf der Fahrzeughalle angebracht, am Weltrotkreuztag feiern Bereitschaft und Jugendrotkreuz Deisenhofen auch ihr 50jähriges bzw. 30jähriges Jubiläum. Durch einen Hinweis von Anneliese Fluhrer werden wir darauf aufmerksam, dass wir möglicherweise bereits 1925 mit einem Frauenverein vom Roten Kreuz in Deisenhofen vertreten waren. Lesen Sie mehr in unserer Festschrift.

2008: "Leben retten in Oberhaching"

Auf Inititative der Hausarztpraxis Dr. Sellier beginnt in Oberhaching ein Projekt zur Laiendefibrillation. Das Rote Kreuz beteiligt sich als Schulungspartner und bietet regelmäßig offene Trainingsabende in Zusammenarbeit mit den Hausärzten an.


Beim erstmals stattfindenden Altstadtringfest ist das Deisenhofener Rote Kreuz nicht nur sanitätsdienstlich, sondern auch zur Verpflegung von rund 200 Einsatzkräften gefordert.


Über das Jahr finden mehrere gemeinsame Übungen mit der Freiwilligen Feuerwehr Oberhaching statt.

2009: Führungswechsel und Wettbewerbserfolge

Das Jahr beginnt erfreulich: Sabine Wagmüller erhält für ihre Verdienste im Roten Kreuz die Ehrenmedaille der Gemeinde Oberhaching. Sie engagiert sich seit Jahrzehnten im Sanitätsdienst und Bevölkerungsschutz. Besonders aktiv ist sie im Verpflegungsbereich.


Im Frühjahr stehen die Wahlen zum Bereitschaftsleiter an. Gabriel Bücherl steht für eine erneute Kandidatur nicht zur Verfügung. Die Mitglieder wählen Thomas Frimmer zu seinem Nachfolger.


Veranstaltungshöhepunkte sind die 24-Stunden-Übung der Feuerwehr und eine Übung, bei der im Rahmen einer überörtlichen Ausbildung die Hauptschule Oberhaching als Notunterkunft eingerichtet wird.


Besonders erfolgreich ist in diesem Jahr unser Jugendrotkreuz: Die Gruppe "Sauerstoffflaschen" gewinnt den Kreis- und Bezirkswettbewerb. Sie ist damit die erste Deisenhofener Gruppe, die es zum Landeswettbewerb schafft und sich mit den erfolgreichen Gruppen aus ganz Bayern messen darf. Letztlich reicht es für Platz 6. Respekt!


Zum Jahreswechsel erfolgt der Relaunch der Webseite www.brk-deisenhofen.de. Die Deisenhofener Webseite ist künftig in das Redaktionssystem der Bereitschaften auf Kreisebene integriert, wird aber weiterhin eigenverantwortlich gepflegt.

2010: Spannende Einsätze

Das Jahr 2010 ist geprägt von besonderen Einsätzen. So rückt das Deisenhofener Rote Kreuz mit der Schnelleinsatzgruppe zum Flughafen aus, um dort Feldbetten aufzustellen, weil die Reisenden wegen der Vulkanasche aus Island am Boden bleiben müssen. Außerdem sind sie bei einem Bombenfund und nach einem Brand in Aschheim im Einsatz. Beim Ökumenischen Kirchentag betreibt das Rote Kreuz die Wirtschaftsschule Oberhaching als Notunterkunft.


Die Gemeinde Oberhaching zeigt sich großzügig und finanziert dem Roten Kreuz eine Übungspuppe für das Defibrillationsprojekt sowie eine Hebebühne für den vorhandenen LKW. 


Die Naturkatastrophe in Haiti bewegt die ganze Welt. In Oberhaching kommen bei einem Nachtflohmarkt im Further Bad 1.000 Euro für den Rotkreuzeinsatz vor Ort zusammen.


Bei einem Ausflug nach Solferino beschäftigen sich die Deisenhofener ausführlich mit dem Ursprung und der Geschichte des Roten Kreuzes. Eine Schlacht in Solferino brachte den Schweizer Kaufmann Henry Dunant 1859 dazu, die Idee des Roten Kreuzes niederzuschreiben und in die Welt zu tragen. Seit 1863 existiert die weltweite Bewegung.


Das Jugendrotkreuz Deisenhofen gewinnt wie im Vorjahr den Kreis- und Bezirkswettbewerb und landet beim Landeswettbewerb auf dem sensationellen 2. Platz!

2011: Neues Fahrzeug und viele große Kücheneinsätze

Im Frühjahr errichten die Deisenhofener Rotkreuzler ein kleines Fundament und montieren ein neues Mülltonnenhäuschen. Weitere Neuerungen: Ehrenamtliche Helfer können künftig eine rotkreuzinterne "Fahrschule" besuchen und so ihren Führerschein erweitern, um auch schwerere Einsatzfahrzeuge bis 4,75 oder sogar 7,5 Tonnen fahren zu dürfen. Mit Thomas Wagmüller beteiligt sich auch ein Deisenhofener "Fahrlehrer" an dieser Bildungsmaßnahme.


Über das Jahr sorgen drei große Kocheinsätze für Abwechslung: Das Schulsanitätsdienst-Symposium, vor allem aber die beiden Rotkreuz-Jubiläen in Aubing und Planegg. Auch in Deisenhofen gibt es etwas zu feiern: Zum Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit veranstaltet das Rote Kreuz einen lokalen Aktionstag unter dem Motto "Entdecke den Freiwilligen in Dir!". Dabei ist natürlich nicht nur das Küchenteam gefordert, sondern das gesamte Team.


In Deutschland wird die Wehrpflicht ausgesetzt, wodurch auch der Zivildienst wegfällt. Neu geschaffen wird der Bundesfreiwilligendienst. Leider fehlt das frühere Pendant, die mehrjährige Freistellung im Katastrophenschutz. Diese freiwilligen Helfer stehen uns damit künftig nicht mehr zur Verfügung.


Im Juli gibt es dann Nachwuchs im Fuhrpark: Der Freistaat Bayern teilt uns einen Mannschaftstransportwagen für die Schnelleinsatzgruppe Betreuung zu. So sehr wir uns über dieses "Geschenk" freuen, so deutlich wird ein Problem: Die bestehende Garage ist zu klein für drei Fahrzeuge.


Zum Ende des Jahres erhalten fünf ehrenamtliche Deisenhofener Rotkreuzler von der Landeshauptstadt München die Auszeichnung "München dankt" für herausragendes bürgerschaftliches Engagement.

2012: Bombenjahr, Anbaupläne

Im Mai feiert das Rote Kreuz mit einem Aktionstag die Segnung des neuen Mannschaftswagens. Und er hat im wahrsten Sinn des Wortes ein Anhängsel bekommen: Im April erhalten wir den passenden Geräteanhänger zum Fahrzeug. Er wiegt etwa zwei Tonnen und hat viel Material für die Betreuung Unverletzter an Bord. Wie gut wir ihn bald im Ernstfall brauchen könnten, ahnten wir nicht.


Im Februar feiert unser Gründungsmitglied Siegfried Jakob seinen 80. Geburtstag. Das Rote Kreuz gratuliert und lädt den Ehrengast nach dem nächsten Bereitschaftsabend zum Essen ein!


Die Schnelleinsatzgruppe hat in diesem Jahr besonders viele Einsätze zu bewältigen: Neben einem Brand in Bogenhausen sorgen gleich vier Bombenfunde für Aufsehen. Vor allem der Bombenfund in Schwabing, der zu einem mehrtägigen Einsatz der ehrenamtlichen Rotkreuzler und einer kontrollierten Sprengung der Bombe in der Feilitzstraße führt, wird uns sicher lange in Erinnerung bleiben.


Da sich das Garagenproblem mit dem neuen Anhänger verschärft hat, entstehen erste konkrete Umbaupläne. Die Kalkulation des Bauvorhabens lässt aber keine zeitnahe Umsetzung erwarten. Als die Gemeinde spontan die Übernahme der Hälfte der Baukosten zusagt, keimt Hoffnung auf, die restliche Summe rotkreuzintern und durch Spenden aufzutreiben.

2013: Wahljahr, Hochwasser-Einsatz und Garagenanbau

2013 wird im Roten Kreuz auf allen Verbandsebenen gewählt. Neue Bereitschaftsleiterin des Deisenhofener Roten Kreuzes wird Tania Reisinger, neuer Vorsitzender des Münchner Roten Kreuzes wird Paul A. Polyfka. Zu seiner Stellvertreterin wird Sabine Wagmüller gewählt, die sich seit Jahrzehnten im Deisenhofener Roten kreuz engagiert.

Weitere Besonderheiten im Deisenhofener Rotkreuzjahr 2013: Die Helfer unterstützen eine Typisierungsaktion der DKMS für Stammzellenspender in Oberhaching. Die Schnelleinsatzgruppe hat einige Einsätze nach Bombenfunden und Brandeinsätzen. Im Sommer kommt es zu einer ausgedehnten Hochwasserlage in Bayern. Die Deisenhofener Helfer sind mehrere Tage in Rosenheim und in Passau eingesetzt. In Passau kochen sie gemeinsam mit der Bundeswehr auf vier Feldküchen für rund 2.500 Helfer. Im Nachgang zum Hochwasser geht landesweit "Team Bayern" an den Start, eine Plattform, auf der sich Freiwillige für spontane Hilfseinsätze registrieren können. Das Deisenhofener Rote Kreuz stellt zwei Ausbilder für die Einführungsseminare hierzu. Schließlich wird im Jahr 2013 auch das Rotkreuzhaus vergrößert: Schneller als gedacht steht die Finanzierung für den Garagenanbau, so dass im August die Bauarbeiten beginnen können. Im Dezember 2013 und Januar 2014 erfolgt die Abnahme. Das Rotkreuzhaus bietet nun Stellplätze für drei Einsatzfahrzeuge und zwei Anhänger.

2014: Flüchtlingshilfe und Bombenfunde

Das Jahr 2014 beginnt mit einem Festakt zur Einweihung des Garagenanbaus mit Gästen aus Rotkreuzfamilie, Politik und Bevölkerung. Besondere Herausforderungen stellt die Flüchtlingshilfe an die ehrenamtlichen Rotkreuzler. Weil die Erstaufnahmeeinrichtung in München überfüllt ist, muss das Rote Kreuz immer wieder spontan Notunterkünfte für Flüchtlinge einrichten. Gleich vier Mal sind die Deisenhofener Rotkreuzler zudem mit der Schnelleinsatzgruppe bei Bombenfunden im Einsatz. Fast schon Routine! Im Sommer feiert der Trachtenverein "D'Gleißentaler" sein 110jähriges Jubiläum. Ehrenamtlich sorgen die Rotkreuzler für den Sanitätsdienst im Festzelt und betreiben dafür einen Container als Sanitätsstation. Für die Jugendlichen von Feuerwehr und Rotem Kreuz findet zudem im August bereits zum zweiten Mal eine gemeinsame 24-Stunden-Übung statt, die die Nachwuchshelfer mit verschiedenen Ausbildungen und Einsätzen fordert.

2015: G7-Gipfel, Geflüchtete, Ehrenmitgliedschaft

Das Jahr 2015 war dominiert von Einsätzen für Geflüchtete. Das Deisenhofener Rote Kreuz richtete Notunterkünfte unter anderem im Münchner Luisengymnasium ein und betrieb sie im Schichtdienst. Auch an den Zugbegleitungen zur nationalen Verteilung der Geflüchteten beteiligten sich die Ehrenamtlichen. Schließlich waren sie beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau mit der Verpflegungsgruppe im Einsatz. Im Dezember erhielt unser Gründungsmitglied Siegfried Jakob zudem die Ehrenmitgliedschaft in den Bereitschaften des Bayerischen Roten Kreuzes.

2016: Bombenfunde, Amoklauf, Rettungswache

Im Jahr 2016 war die Schnelleinsatzgruppe stark gefordert. Mehrere Bombenfunde, vor allem aber der Amoklauf im Olympia-Einkaufszentrum stellten große Herausforderungen für das ehrenamtliche Team dar. Zudem wurden die Einsatzfahrzeuge mit digitalen Funkgeräten nachgerüstet und es gab ab 1. Oktober 2016 neue "Untermieter" im Rotkreuzhaus: Das Münchner Rote Kreuz stellte einen Rettungswagen in Dienst, der seitdem täglich von 9-21 Uhr zu Notfällen ausrückt. Als Rettungswache dient das ehemalige Büro von Bereitschaft und Jugendrotkreuz Deisenhofen.

2017: Abschied von zwei Rotkreuzler*innen

2017 trauerte das Deisenhofener Rote Kreuz gleich um zwei jahrzehntelange Mitglieder und Wegbegleiter. Kurz nacheinander starben im Februar und März Ottilie Linsmeier und Siegfried Jakob. Beide zählten zu den Urgesteinen des Deisenhofener Roten Kreuzes und bleiben für immer in unserem Gedächtnis und in unseren Herzen.

2017 war zudem Wahljahr im Roten Kreuz. Felix Strobel übernahm die Bereitschaftsleitung von Tania Reisinger und mit Sabine Wagmüller, Walter Fichtel, Stefan Schelle und Gabriel Bücherl kamen gleich vier Vorstandsmitglieder des Münchner Roten Kreuzes aus Oberhaching. Historisch war zudem der Umzug der Kreisgeschäftsstelle von der Seitzstraße 8 in die Perchtinger Straße 5 in Sendling. Damit musste sich das Deisenhofener Rote Kreuz auch von der Großküche im Lehel verabschieden, was mit einer besonderen "Küchenparty" geschah: Die alten Küchengeräte wurden verwertet und davon ein moderner Kombidämpfer für das Deisenhofener Rotkreuzhaus finanziert. Zum Jahresausklang gab es nochmal etwas zu feiern: Lutz Wallner und Thomas Wagmüller erhielten die goldene Ehrennadel der Bereitschaften.

2018: Großübungen, Blutspende

2018 nahm das Deisenhofener Rote Kreuz an der Großübung "Lelex" teil, bei der rund 2.000 Einsatzkräfte am Hauptbahnhof und in Garching die Zusammenarbeit bei terroristischen Angriffen übten. Zudem veranstalteten Rotes Kreuz und Feuerwehr in Oberhaching wieder eine gemeinsame 24-Stunden-Übung. Höhepunkt war die Evakuierung einer S-Bahn. 2018 veranstaltete das Deisenhofener Rote Kreuz erstmals Blutspendetermine mit dem rotkreuzeigenen Blutspendedienst im Forstnersaal. Erstmals nach Jahrzehnten war das Deisenhofener Rote Kreuz nicht auf dem Oktoberfest im Einsatz, weil ein privater Wettbewerber die Ausschreibung für den Sanitätsdienst gewonnen hat.

2019: Schneekatastrophe, Seifenkistenrennen, Großübung im Landkreis München

Das Jahr 2019 begann mit einem überörtlichen Einsatz zur Katastrophenhilfe im Landkreis Miesbach. Dort schränkten große Schneemassen das öffentliche Leben ein. Im Sommer beteiligte sich das Deisenhofener Rote Kreuz mit einem selbstgebastelten Rennwagen am Seifenkistenrennen am Kapellensteig. Im Herbst fand die Großübung "DarkEx" des Landkreises München statt, bei dem die Deisenhofener Rotkreuzler*innen eine Betreuungsstelle betrieben.

2020: Corona-Pandemie und Digitalisierung, Abschied von Dr. Hans Burghart

2020 wurde dominiert von der weltweiten Corona-Pandemie und den Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Das Deisenhofener Rote Kreuz bereitete sich intensiv auf Einsätze mit besonderer Schutzkleidung und Gesundheitsgefahren vor, durfte andererseits seine "normalen" Aufgaben kaum wahrnehmen, weil Treffen für Bereitschaftsabende, aber auch Veranstaltungen untersagt waren. Erstmals wurde landesweit und über Monate der Katastrophenfall in Bayern ausgerufen. Die Digitalisierung hielt auch in der Rotkreuzarbeit Einzug, erstmals fanden Bereitschaftsabende, Teambesprechungen, aber auch der Trainingsabend der Aktion "Leben retten in Oberhaching" online über Videokonferenz statt. Zum Jahresausklang führten die Deisenhofener Rotkreuzler*innen dann noch Corona-Tests in einem Oberhachinger Altenheim durch, um den Angehörigen einen Besuch zum Fest zu ermöglichen.

Ende 2020 verstarb zudem der langjährige Vorsitzende des Münchner Roten Kreuzes, Dr. Hans Burghart.