Gestern Abend fand in Grafrath im Landkreis Fürstenfeldbruck eine groß angelegte Einsatzübung statt. Neben Rotem Kreuz, Landratsamt und Integrierter Leitstelle waren auch die Feuerwehr, das THW sowie Malteser und Johanniter an der Übung beteiligt.

Das Szenario: Auf einem Campingplatz direkt an der Amper war es zu einer Explosion gekommen, dabei verletzten sich etwa 100 Personen, einige davon trieben in der Amper flussabwärts. Die Leitstelle löste daraufhin Großalarm für den Rettungsdienst, die Wasserwacht, die Feuerwehr und Einheiten des Katastrophenschutzes der Landkreise Fürstenfeldbruck, Dachau und Starnberg aus. Auch Hubschrauber der Bundeswehr und der Polizei sowie ein Großraumrettungswagen der Münchner Berufsfeuerwehr kamen zum Einsatz.

Die Bereitschaft Planegg/Krailling war mit dem Sanitätszug des Starnberger Roten Kreuzes im Einsatz und baute einen Behandlungsplatz für die Versorgung der Verletzten auf.

Die Übung war seit eineinhalb Jahren geplant und im Vorfeld geheim gehalten worden. Rettungswagen aus ganz Oberbayern simulierten zudem den örtlichen Rettungsdienst, damit auch während der Übung die reguläre Versorgung der Bevölkerung bei Notfällen weiter gewährleistet werden konnte.

Wegen des schwer zugänglichen Einsatzortes ergaben sich einige Herausforderungen für die eingesetzten Helferinnen und Helfer. Schließlich erreichten jedoch immer mehr Patienten das "Übungskrankenhaus" im Landratsamt Fürstenfeldbruck, das alle Krankenhäuser simulierte, die im Ernstfall angefahren worden wären. Dort übernahm ein ärztliches Forschungsteam des Klinikums Rechts der Isar die Patienten und befragte alle Verletztendarsteller und die Übungsteilnehmer. Anhand dieser Daten soll die Übung auch aus wissenschaftlicher Perspektive evaluiert werden.

Das Münchner Rote Kreuz beteiligte sich mit zwei Rettungswagen, einem Team des Betreuungsdienstes zur Ausgabe der Einsatzverpflegung, einem Team zur Psychosozialen Unterstützung sowie mit diversen Übungsbeobachtern an der Übung, die bis in die frühen Morgenstunden dauerte.