Unsere Fachgruppe Betreuung kümmert sich um die unverletzten Betroffenen von großen Schadensereignissen. Dabei geht es um die Zubereitung von Verpflegung, die Organisation und den Betrieb von Notunterkünften und natürlich um die eigentliche menschliche Begleitung und soziale Betreuung.
Während es Sanitätsdiensteinheiten beim Roten Kreuz wie Sand am Meer gibt, sind die Betreuungsdiensteinheiten noch eher handverlesen. Deisenhofen ist traditionell eine Betreuungseinheit. Schon früher, als erste Betreuungsstelle München-Land, gehörte die Verpflegung zu unseren Kernaufgaben. Heute stehen wir in der Schnelleinsatzgruppe Betreuung rund um die Uhr zum Einsatz bereit.
Betreuungsdienst - der Mensch im Mittelpunkt
Tagesgeschäft: Vorbereiten auf den Ernstfall
Da Katastrophen aber glücklicherweise selten sind und wir derweilen nicht untätig sein wollen, sieht das Tagesgeschäft der Fachgruppe Betreuung wie folgt aus:
- Jährlich werden ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Feldköchinnen und Feldköche geschult (Dauer: 4 Wochenenden)
- In Deisenhofen wird durch interne Schulungen sichergestellt, dass der Umgang mit der Feldküche, dem LKW und dem Trinkwasserversorgungssatz nicht verlernt wird. Hinzu kommen jährliche Belehrungen über Unfallverhütungsvorschriften, Arbeitssicherheit und Hygiene im Küchenbereich
- Durch den Einsatz bei geplanten Veranstaltungen wie Übungen oder Großeinsätzen (Open-Air-Konzerte, Marathon, etc.) wird der Küchenablauf ständig geübt und so das know-how erhöht. Dabei wird sowohl für Einsatzkräfte als auch für externe Auftraggeber wie die Gemeinde Oberhaching gekocht.
- Für den Ernstfall werden Alarmierungs- und Vorhaltungskonzepte erstellt, dazu Rezepte, Ausrüstung und Lebensmittel gelagert. So kann auf spontane Anforderungen, etwa zur Einsatzkräfteverpflegung, schnell reagiert werden.
Das Deisenhofener Gourmet-Team
Deisenhofen genießt einen guten Ruf, was die Herstellung von Verpflegung angeht. Darauf sind die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu recht stolz. Andererseits verpflichtet dieser Anspruch auch zu immer neuen Höchstleistungen. Wichtigstes Anliegen daher: weg vom "Gulaschkanonen-Image". Ein für allemal: wenn das Rote Kreuz kocht, gibt es nicht unbedingt Gulaschsuppe! Wenn Preisvorgaben, Rahmen und Vorbereitungszeit stimmen, sind anspruchsvolle Mehrtopfgerichte möglich, die nichts mit Feldverpflegung zu tun haben.
Das Besondere bei der Fachgruppe Verpflegung: es gibt sofort eine Rückmeldung über die geleistete Arbeit. Wenn es nicht schmeckt, kommen die Teller voll zurück, ansonsten wird eifrig Nachschlag geholt. Es gibt keine schönere Form der Anerkennung, zumal die Küchenmannschaft in der Regel als erste kommt und als letzte geht...
Alle Helfer, die im Bereich Verpflegung tätig werden wollen, benötigen eine Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz. Denn Hygiene spielt bei der Gemeinschaftsverpflegung selbstverständlich eine große Rolle.
Im Bereich Verpflegung gilt noch mehr als sonst, dass der einzelne nichts, das Team dagegen alles ist. Nur, wenn die Zusammenarbeit klappt, stimmt auch das Ergebnis. Dabei stößt man schon mal an seine Grenzen. Aber es bleibt immer spannend: als wir etwa im Jahr 1999 einen Fachlehrgang Rettungsdienst der Bergwacht Hochland verpflegten, begleiteten wir unsere Kollegen natürlich auch zur Abschlußprüfung auf die Diensthütte am Sudelfeld - inklusive einer Tonne Equipment. Geht nicht, gibt's nicht.
Ausbildung im Betreuungsdienst
Zum Bereich Betreuung gehört neben der Verpflegung auch noch die eigentliche Betreuung, also der Umgang mit unverletzten Betroffenen, etwa nach einem Wohnhausbrand oder nach Evakuierungen. Hierzu werden die Helferinnen und Helfer mittels des Grund- und ggf. Fachlehrgangs Betreuungsdienst geschult. Noch wichtiger als jede Schulung ist hierbei jedoch der Faktor Mensch: die Betreuungstätigkeit, etwa in der Schnelleinsatzgruppe, setzt ein hohes Maß an sozialer Kompetenz voraus.
Anschließend können die Helferinnen und Helfer auch Schulungen in Basisnotfallnachsorge besuchen, um mit Betroffenen in Streßsituationen besser umgehen zu können.
Registrieren heißt Schicksale aufklären
Weiteres zentrales Anliegen des Betreuungsdienstes: die Registrierung sämtlicher an einem Notfallgeschehen Beteiligter: sowohl Einsatzkräfte wie auch Verletzte und unverletzte Betroffene müssen penibel erfaßt werden, um anschließend Auskünfte über den Verbleib einzelner Personen machen zu können.
Bei größeren Schadenslagen übernimmt diese Aufgabe das Kreisauskunftsbüro.
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